In insgesamt sechs deutschen Städten findet derzeit das von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur finanzierte Projekt „An die Wand gespielt” statt. Neben Gießen, Leverkusen, Jena, Braunschweig und Rostock eben auch in Brandenburg an der Havel. Hier hat sich die Klasse 10a der Otto-Tschirch-Oberschule in Hohenstücken diesem Projekt angenommen. Nach einer Woche Projektarbeit haben die Schüler ihre Ergebnisse auf einer Tour durch die Innenstadt mit vier Videobeiträgen und eigenen Texten vorgestellt und über ihre Erfahrungen berichtet.
Los ging es am Katharinenkirchplatz. Danach ging es für die 50 Personen starke Gruppe zur Hauptstraße 53, Ecke Packhofstraße, weiter zur Plauer Straße 20, an der Ecke Huckstraße und eigentlich unter die Jahrtausendbrücke. Diese war aber aufgrund des inzwischen stark aufgekommenen Regens schon von zahlreichen partyfreudigen Jugendlichen besetzt worden. So wich man in den Regen und auf die Seite des dortigen Eiscafés aus und präsentierte den vierten Beitrag.
Eine von den Schülern der 10a der Otto-Tschirch-Oberschule ist Joline. Sie berichtete über die Projektarbeit. „Wir sind vom KiJu angesprochen worden und haben uns auf die Fußballgeschichte von Stahl und die Geschichte des Fußballs in den beiden deutschen Ländern insgesamt konzentriert. Besonders interessant war das Interview mit Roy Präger“, berichtet sie an Rand der Tour durch die Stadt. Es gab viel Informationen und sehr viel Spaß mit ihm.
An den vier Stationen wurden Kurzfilme mit einem Beamer auf Häuserwände geworfen, die zeigen, was Fußball damals und heute bedeutete, auch in Verbindung mit dem Brandenburger Stahlwerk. Dazu gaben die Schüler abwechselnd vor und nach den Filmen Informationen über die Beiträge. Sie berichteten auch über ihre Arbeit an dem Projekt.
So haben sie viel über das Filmemachen selbst gelernt. Die Schüler erlebten beispielsweise, welche politischen Unterschiede und Befindlichkeiten es im Fußball Ost und West gab. Auch erfuhren sie im Rahmen ihrer Projektarbeit vieles über Schwierigkeiten, sich diesem Sport zu widmen, seien es ethnische oder familiäre. Besonders beeindruckend war dabei der Beitrag über ein afrikanisches Mädchen, die sich sich am Ende durchsetzen und ihre Leidenschaft ausleben durfte.